Drachen

Wir führen Drachenbootfahrten für Klassen, Betriebsgruppen, Sportvereine, Familien und andere Gruppen durch. Termine finden nach Absprache statt. Ansprechpartner dafür ist Christian Reimann (Tel. 0177/5181799).

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Drachenboot – was ist das?

Wie funktioniert ein Drachenbootrennen?
Drachenbootrennen werden über unterschiedliche Distanzen gefahren. Die „normalen“ Renndistanzen gehen über 250m und 500m. Andere Distanzen sind je nach Ausrichter möglich. So zum Beispiel die 5000m Kanalrennen in Malmö oder der 92 Marathon auf dem Yangtze.
Gepaddelt wird mit 16 – 20 Paddlern die nach dem Rhythmus eines Trommlers synchron ihr Boot bewegen. Gesteuert wird hinten von einem Steuermann, je nach Bootsklasse mit freien Steuerpaddel oder am Steuerblock fixiert.
Je nach Bootstyp können noch Flagcatcher oder Gong-Mans an Bord sein. Gong-Man sind die zweiten Rhythmusgeber, die in der Mitte des Bootes sitzen und mit einem metallischem Gong die Arbeit des Trommlers unterstützen.
Flagcatcher sitzen auf dem Kopf von Taiwanbooten und beenden die Rennen indem sie einen Flaggenstock aus einer Boje reißen und ins Wasser werfen. Immer noch die spektakulärste Art ein Drachenbootrennen zu gewinnen. Leider sind die Taiwanboote extrem teuer und haben sich nur in Taiwan und in einigen Städten der USA durchgesetzt. Trainiert wird je nach Motivation 1 bis 5 mal in der Woche.
Wieso Drachenboot?
Drachen haben für das chinesische Volk symbolische Bedeutung. Ein klassischer Drachen hat den Kopf eines Ochsen, das Geweih eines Hirsches, die Mähne eines Pferdes, den Körper einer Python, die Krallen eines Habichts, die Fühler und den Schwanz eines Fisches. Durch seine Kraft und Stärke kann er auf Wolken und Dunst reiten sowie Wind und Regen bestellen. Drachenboote sehen den beschriebenen Drachen ähnlich. Bug und Heck sind als Drachenkopf bzw. -schwanz gestaltet. An den Seiten der Boote sind Drachenschuppen aufgemalt. Die Krallen werden durch die Paddel symbolisch dargestellt. Zu einer Drachenbootbesatzung gehören im allgemeinen 18-20 Paddler, ein Trommler und ein Steuermann.
Drachenbootrennen sind ein großartiges Spektakel. Dabei müssen alle Paddler zugleich nach dem Schlag der Trommel paddeln. Bei Rennen treten zwei oder mehr Boote gegeneinander an, um zu ermitteln, wer besser und vor allem schneller ist. Bei Drachenbootrennen kommt es nicht allein auf Kraft, Ausdauer, Mut und Geschick an, ebenso wichtig sind Einheit, Harmonie und Teamgeist.
In China wurde das Drachenboot im Altertum zu religiösen Zwecken genutzt. Später beging Qu Yuan, der große, patriotische Dichter, Selbstmord im Fluß Mi Lo und das Volk begann seiner mit Drachenbootrennen zu gedenken. Seit dieser Zeit sind Drachbootrennen in China ein Zeichen für Patriotismus und moralische Integrität – sie ziehen große Zuschauerzahlen an.
Die Sage von Qu Yuan
Qu Yuan war ein beliebter Staatsmann und Dichter. Er lebte vor mehr als 2000 Jahren in China im Königreich Chu. Die Regierung war korrupt und durch neidische Rivalitäten wurde Qu Yuan unschuldig wegen Landesverrats verbannt. Aus Verzweifelung und wahrscheinlich auch als ein letztes Signal gegen die Regierung stürtzte sich Qu Yuan in den Fluß Mi Lo. Die heutigen Drachenbootrennen sollen die verzweifelten Versuche der damaligen Fischer zeigen, die hinaus fuhren, um Qu Yuan zu retten. Es wird angenommen, daß während der Entwicklung der Rennen im Laufe der Jahre die furchterregend aussehenden Drachenköpfe an den Booten angebracht wurden, um bösartige Wassergeister zu vertreiben. Außerdem werden zu dieser Jahreszeit (im Juni) besondere Reis- und Fleischknödel gegessen. Sie sind in Bambusblätter eingewickelt und heißen Zhong Zi. Die Sage berichtet, daß sie damals in den Fluß geworfen wurden, um zu verhindern, daß die Fische Qu Yuans-Körper fressen.
Die Entwicklung des Drachenboot-Sports
Drachenboot-Festivals genießen in Südostasien höchsten gesellschaftlichen Stellenwert. Millionen von Menschen üben in China den Sport aus – teils in traditionellen Booten mit über 100 Paddlern und verfolgen die Veranstaltungen.
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begann die Entwicklung und Ausbreitung des Drachenboot-Sports zu einer modernen Sportart, die heute in rund 45 Ländern ausgeübt wird.
Das erste internationale Festival fand 1976 in Hong Kong statt. Der Sport begann, sich in England zu entwickeln. Kanada und Neuseeland waren ebenfalls „Pionierländer“. In Deutschland wurde das erste Drachenboot-Festival 1989 anläßlich des 800. Hamburger Hafengeburtstages ausgerichtet. Aufgrund der engen wirtschaftlichen Beziehungen Hamburgs zu Taiwan wurden zwei traditionelle, hölzerne Taiwan-Boote als Gastgeschenk importiert. Von diesem Jahr an begann der Siegeszug des Drachenboot-Sports auf deutschen Gewässern. 1991 wurde der Weltverband gegründet mit dem Ziel, den Sport zu organisieren und koordinieren und den Erhalt der chinesischen Tradition in einer sich entwickelnden modernen Sportart zu unterstützen.
Seither finden jährlich große Festivals nicht allein in Asien sondern auf allen Kontinenten und Metropolen wie Vancouver, Sydney, Kapstadt, Wellington und Philadelphia statt.
Welche Aufgaben hat der Trommler?
Die Position des Trommlers ist sehr wichtig für das ganze Team. Der Trommler nimmt mit seinen Trommelschlägen den Takt der vorderen Schlagleute auf. Sie hinteren Paddler orientieren sich jeweils an ihren Vorderleuten. Die Paddel sollen dabei synchron mit dem Trommelschlag in das Wasser eintauchen. Der gleichmässige Rhythmus und das Verständnis mit den vorderen Schlagleuten sind ausschlaggebend für den Verlauf des Rennens.
Das Boot
Die in Europa zu Wettkampfzwecken eingesetzten Boote entsprechen den Richtlinien des Europäischen Drachenbootverbandes, in denen die Form und die Abmessungen der Boote festgelegt sind. So misst ein Drachenboot 12,49 Meter in der Länge und 1,16 Meter in der Breite. Das Gewicht beträgt ca. 350 kg.
Die Paddeltechnik
Entscheidend für den Erfolg eines Drachenbootteams ist nicht allein die Muskelkraft der Paddler, sondern Rhythmus und Harmonie in der Zusammenarbeit. Die Geschwindigkeit der Paddelschläge wird von den beiden Schlagleuten in der 1. Reihe des Bootes vorgegeben, die nachfolgenden Paddler müssen sich an ihren Rhythmus anpassen. Dabei werden die Paddler vom Trommler unterstützt, der den Takt der Schlagleute aufnimmt und lautstark nach hinten weitergibt.
Eine ausgefeilte Paddeltechnik erfordert schon ein wenig Übung. Aber auch Ungeübte haben die Chance durch Teamarbeit das Boot auf Touren zu bekommen.
Das Paddel wird mit beiden Händen so gehalten, dass die zum Wasser zeigende äußere Hand den Schaft am unteren Ende kurz über der Blattfläche greift, während die innere Hand den Quergriff am oberen Schaftende umschließt. Das Paddel wird möglichst weit vorn eingesetzt. Dazu wird der äußere Arm gestreckt, der Oberkörper wird etwas nach vorne gebeugt und dabei ein wenig aufgedreht. Auch der innere Arm sollte so weit gestreckt werden, dass das Paddel senkrecht ins Wasser gestochen werden kann. Nach dem Einstechen wird das Paddel kräftig bis zur Hüfte durchgezogen. Der Zug kommt dabei im Wesentlichen aus der Drehung und dem Aufrichten des Oberkörpers, während der äußere Arm weitgehend gestreckt bleibt. Die innere Hand führt das Paddel und sorgt dafür, dass es senkrecht und parallel zur Bootswand im Wasser bleibt.
Zum Ausheben des Paddels wird nach dem Durchziehen der äußere Arm gebeugt und der Ellenbogen nach außen gehoben. Dadurch ergibt sich eine leichte Drehung des Paddels, die bis zum erneuten Einstechen beibehalten werden kann, um das Paddel möglichst flach über die Wasserfläche zurückführen zu können und um den Windwiderstand zu vermindern. Das Paddel wird nun flach über der Wasserfläche und möglichst nah an der Bootswand wieder nach vorne geführt. Die innere Hand darf dabei nicht absinken, da sonst das Paddel zu sehr nach außen gestellt wird und auf diese Weise einen langen Weg gehen muss.