Slalom

Kanu-Slalom ist ein Wettkampf, bei dem eine durch Tore vorgeschriebene Strecke auf bewegtem, schnellfließen – dem Wasser in kürzester Zeit möglichst fehlerfrei zu befahren ist. So sagen es die Regeln.
Also: Man nehme 18 – 25 Tore (das sind jeweils zwei hängende Stangen), male mindestens sechs davon rot-weiß an (das werden dann die Aufwärtstore, gegen die Strömung zu befahren), male die anderen grün-weiß an (Abwärtstore, mit der Strömung zu befahren) und verteile diese Tore auf einen mehr oder weniger wilden Flussabschnitt. Es kommt also darauf an, nicht nur mit dem Wildwasser klar zu kommen und sich zwischen Walzen und Wellen den schnellsten Weg zu suchen, sondern auch noch durch diese Tore zu paddeln, die nicht immer da hängen, wo es am einfachsten ist.
Im Wettkampf werden zwei Durchgänge gefahren. Zur reinen Fahrzeit gibt es noch Strafsekunden: zwei Sekunden, wenn man ein Tor berührt und 50 Sekunden, wenn man ein Tor auslässt oder falsch herum befährt. Die Ergebnisse beider Läufe werden addiert.

Kanu-Slalom wird im Kajak und im Kanadier ausgetragen. Im Kajak sitzen die Sportler und haben ein Doppelpaddel. Im Kanadier knien die Athleten und bewegen das Boot mit einem Stechpaddel, d. h. einem Paddel mit nur einer Paddelfläche. Der Kajak wird nur als Einer (KI) gefahren. Im Kanadier gibt es Einer (Cl) und Zweier (C2) Im Zweier kommt als besondere Schwierigkeit hinzu, dass sich beide Sportler fast blind verstehen müssen, denn im Wildwasser bleibt nicht viel Zeit für Diskussionen.
Für die Boote gibt es Mindestmaße und Mindestgewichte. So muss ein Einer-Kajak und Einer-Kanadier mindestens 350 m und ein Zweier-Kanadier 4,10 m lang sein, die Mindestbreite beträgt 60 cm (K1), 65 cm (C1) bzw. 75 cm (C2). Ihr Gewicht liegt bei 9 (KI) bis 15 (C2) kg. Die Boote werden — ebenso wie die Paddel — aus mit Kohle- oder Kevlarfasern verstärktem Kunststoff hergestellt.

Kanu-Slalom-Wettkämpfe gibt es seit 1935. Weltmeisterschaften im Kanuslalom werden seit 1949 ausgetragen. Neben Kanu-Rennsport ist Kanu-Slalom eine der beiden olympischen Kanu-Disziplinen. Daneben gibt es auch Europameisterschaften, Weltcup-Rennen, Junioren-Welt- und Europameisterschaften und Deutsche Meisterschaften. Im internationalen Vergleich ist Deutschland eine der Top-Nationen. Bundesweit werden jedes Jahr etwa 70 Wettkämpfe ausgetragen. Dabei reicht das Spektrum von Nachwuchswettkämpfen auf einfachen Flüssen bis hin zu internationalen Wettkämpfen im schweren Wildwasser.
Zentren sind ist dabei die Stadt Augsburg sowie Markkleeberg bei Leipzig. In Augsburg entstand für die Olympischen Spiele 1972 der so genannte „Eiskanal“, bei der der Lech durch eine Betonrinne geleitet wird und der regelmäßig Austragungsort von Weltcups ist. Im Kanupark Markkleeberg befindet sich eine der modernsten künstlichen Wildwasseranlagen der Welt, die 2007 eröffnet wurde.

Wer mit dem Kanu-Slalom beginnen will, muss — wie bei allen Kanusport-Disziplinen — schwimmen können. Außerdem muss man sportgesund sein, d.h. sich einmal im Jahr von seinem Arzt gründlich untersuchen lassen.