Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Auf den Seen grünet Hoffnungsglück.
Mit Goethe im Kopf und Aussicht auf schönstes Wetter machten wir uns auf den Weg. Die Boote auf’s Auto – Friedrichshagen, Erkner, Dämeritzsee. Nach einer Ehrenrunde durch den Kreisverkehr fanden wir links neben dem Strandbad eine geeignete Aussetzstelle. Ein Auto ließen wir stehen und weiter ging’s über Wolters- und Rüders- nach Hennickendorf. Beim dortigen Sportverein stand einer der privaten Stege offen. Wir setzten die Boote ein und los ging’s Richtung Süden über den Stienitzsee. Bei blauem Himmel und Sonnenschein fuhren wir vorbei an gepflegten Häuschen, einer Badestelle und Industrieruinen.
Im Mühlenfließ kündeten weitere Industrieruinen von Rüdersdorfs Bergbaugeschichte. Auf einem Abstecher zum Kriensee wollten wir dieser näher kommen, doch verpassten wir die Abfahrt. So ließen wir den Museumspark links liegen, unterquerten die Autobahn und stießen auf den Hohlen See. Mitten im Wasser verkündeten Schilder, dass der ortsansässige Anglerverein dieses Gewässer gepachtet habe und nur seine Mitglieder dort angeln dürften.
Wenig später öffnete sich der Blick auf den Kalksee, dem wir Richtung Süden folgten. An seinem östlichen Ufer schlängelt sich ein Wanderweg entlang, das westliche Ufer ist von Villen geprägt. An der Woltersdorfer Schleuse unterbrachen wir unsere Fahrt, denn ein Anruf beim Schleusenwärter bestätigte: Sportboote werden zu dieser Jahreszeit nicht geschleust, erst ab dem 1. April. Und Kajaks sowieso nicht, sie mögen bitte die Bootsschleppe benutzen. Natürlich wird auch diese erst zum 1. April in Betrieb genommen. So hoben wir unsere Boote aus dem Wasser, von einem Schwanenpaar neugierig beäugt. Nach 200 m Umtragen fanden wir ein Plätzchen am Ufer des Flakensees, wo wir uns gemütlich niederließen und unser Picknick ausbreiteten. Der Hunger war groß und so ließen wir es uns schmecken.
Frisch gestärkt fuhren wir nun über den Flakensee weiter Richtung Süden. Das Ziel in greifbarer Nähe ließ unsere Umsicht nach, so dass wir die falsche Ausfahrt erwischten. Erst auf dem Werlsee bemerkten wir, dass wir die Löcknitz befahren hatten. Wir nahmen es mit Humor, machten kehrt und fuhren die 4 km zum Flakensee zurück. Dort bogen wir scharf links ab und nahmen dieses mal die richtige Ausfahrt zum Dämeritzsee.
Dort legten wir Punkt 18 Uhr bei Glockengeläut an. Ein zufällig anwesender, junger Sportsfreund zog unsere Boote an Land, so dass wir trockenen Fußes aussteigen konnten. Die beiden Fahrer holten das Auto vom Stienitzsee, die Boote rauf und und ab ging’s nach Hause.
Es war ein wunderbarer Tag, wir hatten viel Spaß, nicht zuletzt wegen unserer Irrwege. Wir lernen daraus, dass man vor dem Start doch eine Fahrtenbesprechung machen und zwischendurch in den Pausen immer mal wieder auf die Karte schauen soll. Denn gerade vor der eigenen Haustür fühlt man sich sicher, auch wenn man die Gewässer noch nie gefahren ist, und prompt unterlaufen Fehler. Wir freuen uns auf die Drei- (oder Vier- oder Fünf-?) Seen-Glühweinfahrt im nächsten Jahr!
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